Zoll Erfahrungsbericht

Hier findest du Erfahrungsberichte von Bewerberinnen und Bewerbern, welche bereits das Auswahlverfahren beim Zoll absolviert haben. Viel Spaß beim Lesen! Du möchtest auch ein Erfahrungsbericht über dein Zoll Auswahlverfahren schreiben? Super, dann schreibe einfach eine E-Mail an support@plakos.de und du bekommst nähere Informationen. Wir freuen uns!

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Bist du schon fit für deinen Einstellungstest? Finde es mit unserem Übungstest heraus!

Der Zoll Übungstest besteht aus den Prüfungsbereichen Sprachverständnis, Mathematik, Logik, Konzentration und Wissen. Es werden immer 20 Fragen per Zufallsprinzip aus dem Aufgabenpool ausgespielt. Der beispielhafte Einstellungstest soll dir zeigen, welche Aufgabentypen und Fragen dich im Auswahlverfahren beim Zoll erwarten und worauf du dich vorbereiten solltest. Im Anschluss des Tests erfolgt eine unverbindliche Auswertung, zudem kann dieser beliebig oft wiederholt werden.

Testumfang: 20 Fragen
Prozentsatz zum Bestehen: 50 %
Zeitlimit: 10 Minuten

Testdurchführung: Arbeite dich zügig und konzentriert durch den Test und bleibe nicht bei einer bestimmten Aufgabe hängen: Solltest du mit einer Frage Probleme haben, kehre am Ende des Tests dorthin zurück. Teile dir die Zeit pro Frage ein - im Schnitt zwischen 20 und 30 Sekunden.

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Kategorie: Logik

Welche Vorlage ergänzt sinnvoll das Muster? 

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2 / 20

Kategorie: Mathematik

Wie groß ist die Mantelfläche des Zylinders?

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3 / 20

Kategorie: Deutsch

Welches Wort ist korrekt geschrieben?

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Kategorie: Konzentration

Zähle alle Buchstaben b mit 2 Strichen. 

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5 / 20

Kategorie: Konzentration

Wie viele Fehler haben sich in der Abschrift eingeschlichen? 

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Kategorie: Deutsch

Welches Wort ist korrekt geschrieben?

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Kategorie: Mathematik

Löse die Aufgabe unter Beachtung der Klammerregeln. Wie lautet das korrekte Ergebnis?

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Kategorie: Allgemeinwissen

Was versteht man unter einem "Putsch" im politischen Sinne?

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Kategorie: Mathematik

Ein Vermögen von 15.000 € wird zu einem Zinssatz (360 Tage) von 4,5 % angelegt. Wie hoch ist der Zins nach 6 Monaten und 20 Tagen (aufgerundet)?

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Kategorie: Mathematik

Für eine Ersparnis von 42.500 € wurden 552,50 € ausgezahlt. Der Zinssatz (360 Tage) betrug für die Geldanlage 6,5 Prozent. Wie viele Tage war das Geld angelegt?

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Kategorie: Logik

Welches Wort passt nicht in die Reihe?

12 / 20

Kategorie: Mathematik

Wie viel Zentimeter sind 5.000 Mikrometer?

13 / 20

Kategorie: Deutsch

Welches Wort ist korrekt geschrieben?

14 / 20

Kategorie: Konzentration

Richte alle vier Würfel (siehe Abbildung) nach der höchstmöglichen Augenzahl aus. Welche Kombination bringt das höchste Ergebnis? 

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15 / 20

Kategorie: Mathematik

Wie viel Kilogramm sind 345 Milligramm?

16 / 20

Kategorie: Allgemeinwissen

Der Kölner Dom wurde in welchem Baustil errichtet?

17 / 20

Kategorie: Zoll Wissen

Welche Aussage trifft auf die Verbrauchssteuer zu?

18 / 20

Kategorie: Allgemeinwissen

Wann ereignete sich der "Dreißigjährige Krieg"?

19 / 20

Kategorie: Allgemeinwissen

Was ereignete sich 1949 in Deutschland?

20 / 20

Kategorie: Logik

Welche Vorlage ergänzt sinnvoll das Muster? 

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Alle Erfahrungsberichte sind von echten Bewerberinnen und Bewerbern verfasst, die das Zoll Auswahlverfahren bereits absolviert haben. Bitte bedenke, dass sich Einstellungstests ändern können und somit keine Gewähr für die Richtigkeit der Inhalte übernommen werden kann. Aktuelle Informationen zum Ablauf und den Inhalten des Auswahlverfahren beim Zoll findest du hier.

Erfahrungsbericht Auswahlverfahren gehobener Zolldienst

Nachdem ich meine Bewerbung beim Zoll für den gehobenen Dienst eingeschickt hatte, kam kurz darauf die Einladung per Post für den Schriftlichen Teil.

Schriftliches Auswahlverfahren (gehobener Dienst)

Das schriftliche Auswahlverfahren wurde für 2,5 Stunden angesetzt. Angekommen im HZA mussten wir vorne kurz unseren Ausweis vorzeigen und uns auf einen beliebigen Platz setzen und dann gab es eine kurze Begrüßung der Prüfer, ein paar Informationen zurzeit und dann wurden auch schon die Testbögen ausgeteilt und wir durften anfangen.

Zuerst gab es einen Sprachlichen Teil.

Aus einer Liste von verschiedenen Wörtern mussten wir das Gegenteil von einem Begriff ankreuzen. Also z. B. war der Begriff „Hell“ und das Gegenteil hierzu wäre dann „Dunkel“. Ebenso sollte man aus 3 Wörtern das vierte finden, wie z. B. Auto: Räder = Flugzeug : ? – hierbei waren die Wörter wieder vorgegeben und man musste das richtige ankreuzen.

Dann gab es noch ein paar Aufgaben zur Rechtschreibung mit verschiedenen Auswahlmöglichkeiten und Aufgaben zur Komma Setzung.

Rechtsvorschriften: Bei dem Aufgabenteil wurde es etwas schwieriger. Und zwar gab es mehrere Fallbeispiele mit verschiedenen Gesetzen. Dazu gab es dann 2 Aussagen und man musste entscheiden welcher der beiden Aussagen richtig ist, dazu gab es noch die Auswahl beide treffen zu oder keine trifft zu. Ist aber auch definitiv machbar.

Mathe und Logik: Vorerst ist wichtig zu sagen, dass man für die Matheaufgaben einen Taschenrechner benutzen darf. Meiner Meinung nach waren diese Aufgaben auf jeden Fall machbar.

Die Aufgaben bestanden aus Zins- und Prozentrechnung und Dreisatz. Größtenteils waren es aber Textaufgaben. Wenn man mit allen Aufgaben fertig war durfte man dann nachhause gehen.

Mündliches Auswahlverfahren (gehobener Dienst)

Wenige Wochen später habe ich dann Den Brief bekommen mit der Einladung zum mündlichen Auswahlverfahren, dieses fand im Hauptzollamt Aachen statt. Dort eingetroffen wurde ich dann mit 2 anderen Prüflingen empfangen und zu der Prüfungskommission gebracht für eine kurze Begrüßung. Für mich ging es dann als erstes los mit dem Rollenspiel. Ich bekam einen Sachverhalt und hatte 10 Minuten Zeit ihn mir durchzulesen. Bei mir ging es darum das meine Mitarbeiterin in letzter Zeit unzuverlässig und übermüdet ist, immer zu spät ist und nicht mehr zuverlässig bei Aufgaben ist.

Dann kam die Kollegin rein mit der ich das Rollenspiel abhalten sollte. Dabei darf man sich nicht erschrecken, denn man wird schnell merken, dass die Kollegin recht stur ist und auf ihre Meinung beharrt. Wichtig ist, dass man in dieser Situation ruhig bleibt und versucht mit ihr einen Kompromiss zu finden.

Danach gab es dann den Kurzvortrag, hier hatte ich 30 Minuten Vorbereitungszeit und mir wurden ungefähr 8 Blätter vorgelegt zum Thema Künstliche Intelligenz. Auf dem Ersten Blatt standen dann 4 Fragen auf die ich im Kurzvortrag eingehen sollte, z. B. was ist Künstliche Intelligenz. Der Kurzvortrag geht nur 5 Minuten, dementsprechend sollte man wirklich nur das wichtigste Zusammenfassen und sich nicht lange an unnötigen Informationen aufhalten. Die Prüfer schauen hierbei wie man mit Stresssituationen umgeht, und ob man alles Wichtige zusammenfassen kann.

Am Ende gab es dann das Einzelinterview bei dem die Prüfer dich und deine Intention beim Zoll kennenlernen wollen. Beispielsweise was sind deine Hobbys? wie bist du auf den Zoll aufmerksam geworden?

Man sollte auf jeden Fall über den Zoll und seine Aufgaben Bescheid wissen, z. b. die verschiedenen Sachbereiche und die Struktur des Zolls. Das Interview ist aber mit das entspannteste, da die Prüfer in meinem Fall sehr Nett und aufgeschlossen waren.

Die Gruppendiskussion ist dieses Jahr bei mir weggefallen. Nach ungefähr 2,5 Stunden war ich dann auch schon durch und durfte Nachhause gehen. 2 Tage später bekam ich dann auch schon die Teilzusage und jetzt heißt es abwarten.

Mein Weg zum Zoll

Mein Interesse für den Zoll ist 2019 entstanden, da mein Bruder in diesem Jahr die Ausbildung zum Zollobersekretär begonnen hat. Zeitgleich war ich 16 Jahre alt, und in der 9. Klasse einer Gesamtschule. Da ich in meinem vorletzten Schuljahr war, war es langsam an der Zeit mir zu überlegen, was ich denn überhaupt nach der Schule machen möchte. Möchte ich etwas ruhigeres machen, oder doch lieber einen Beruf voller Action ausüben? – Durch die Erzählungen von meinem Bruder war mir klar, ACTION!

Bewerbung

Ich habe mich also sofort an den PC gesetzt, und habe angefangen mich über den Zoll zu informieren (da www.zollkarriere.de einiges an Informationen bietet, habe ich ziemlich lange auf der Seite gestöbert und anhand dessen Informationen, meine Bewerbung formuliert). Ohne so wirklich richtig zu wissen, was auf mich zukommt habe ich alle Unterlagen besorgt, und die Bewerbung für den mittleren nichttechnischen Zolldienst sowohl postalisch als auch per E-Mail versendet (ich hänge noch an dem altmodischen Stil – alles immer schriftlich zu machen). Einige Wochen darauf habe ich total nichtsahnend in den Briefkasten geschaut… Post vom Zoll! An mich adressiert! Ich bin bis in den 3. Stock hochgesprintet und habe den Brief geöffnet. Eine Einladung zum schriftlichen Auswahlverfahren. Zu diesem Zeitpunkt ist die Nervosität von Tag zu Tag gestiegen, habe meinen Bruder mit Fragen zum schriftl. Test ausgequetscht und nochmal schnell Mathe wiederholt.

Schriftliches Auswahlverfahren

Am Tag des schriftlichen Auswahlverfahrens bin ich ziemlich selbstsicher in den Test gestartet – hatte auch während der ganzen Zeit ein gutes Gefühl und bin gut durchgekommen. Ein paar Grammatik Aufgaben, Textverständnis, eine sog. Arbeitsprobe, bei der man eine Strafnorm auf einen Sachverhalt anwenden muss, eine E-Mail musste ich verfassen und ein wenig mein Allgemeinwissen auf die Probe stellen. Die ein oder andere Bruchrechnung konnte ich dann doch nicht lösen aber siehe da, es hat gereicht! – 1 ½ Monate später kam erneut Post vom Zoll. Ich habe den schriftlichen Teil geschafft, und bin zum mündlichen Auswahlverfahren eingeladen.

Mündliches Auswahlverfahren

Ich, ziemlich schüchtern gegenüber neuen Menschen, war so aufgeregt wie nie zuvor. Ich werde vor mehreren uniformierten Beamten mündlich geprüft… Da die Prüfung nur 2 Wochen später schon stattfinden sollte, habe ich mich sofort ran ans lernen gemacht. Habe mir die Struktur vom Zoll angeschaut, welche Personen vielleicht eine wichtige Rolle beim Zoll spielen könnten (Tipp Finanzminister und Präsidentin der Generalzolldirektion) und mir nochmal die wichtigsten Aufgaben vom Zoll durchgelesen. Da das mündliche Auswahlverfahren 2020 stattfand, das Jahr in dem die Corona-Krise begann, ist bei uns alles etwas ruhiger verlaufen, die Gruppendiskussion ist ausgefallen (darüber habe ich mich heimlich gefreut). Als ich dann in den Saal gebracht wurde, saßen 5 uniformierte Zöllner/innen vor mir, und alle haben sich erstmal vorgestellt. Die mündliche Prüfung verlief super entspannt, meine Angst ist mit jeder vergangenen Minute kleiner geworden. Beim Rollenspiel war ich dann super aufgeregt, weshalb ich das ein- oder andere Mal nicht direkt geantwortet habe, sondern mich erst einmal sammeln musste.

Letztendlich wurde mir dies zum Verhängnis und ich habe einen Tag später die Absage bekommen. So enttäuscht wie ich war, habe ich nicht aufgegeben, (was ihr auch nicht tun solltet, wenn es nicht direkt beim 1. Mal klappt!) und habe mich in dem darauffolgenden Jahr direkt nochmal beworben, diesmal mit dem Vorteil, dass ich schon wusste was auf mich zukommt.

Neuer Versuch

Ich wurde wieder zum schriftlichen Auswahlverfahren eingeladen – und habe diesen auch wieder bestanden, yeah! In das mündliche Auswahlverfahren konnte ich dann 2021 viel lockerer starten, eben weil ich wusste, was in etwa auf mich zukommt. Bei dem Interview-Gespräch konnte ich anhand der ersten Frage dann schon direkt schlussfolgern, was als nächstes gefragt wird und habe direkt beide Fragen in eine Antwort gepackt! Das Interview war dann so schnell zu Ende, dass die Zöllner die einen über den Tag begleiten, geschockt waren, wieso das denn so schnell ging. Ist das nun gut oder schlecht? Einen Tag später hatte ich die Zusage im Briefkasten, und heute – 2 Jahre später bin ich Zollobersekretärin, und Beamtin auf Probe.

An seinen Träumen festhalten und nicht aufgeben lohnt sich, auch wenn es nicht direkt beim 1. Mal funktioniert!

Kurz zu mir, mein Name ist Romina Herzig, ich bin 21 Jahre alt und habe bereits eine abgeschlossene Ausbildung als Bankkauffrau. Allerdings habe ich mich dazu entschlossen, dass ich nochmal etwas Neues machen möchte und habe mich so um eine Stelle als Zollbeamtin im mittleren Dienst beworben. Bei der Bewerbung gibt man sein Wunschhauptzollamt an, sowie ein „Ersatzhauptzollamt“ an.

Mai 2019

Das Auswahlverfahren beim Zoll

Das Auswahlverfahren beim Zoll besteht aus einem schriftlichen Einstellungstest, einem mündlichen Teil (Assessment Center) und einem Vorstellungsgespräch. Einen Sporttest gibt es beim Zoll nicht mehr – stattdessen muss man das Deutsche Sportabzeichen (Bronze langt) vorlegen. Dies kann man entweder bei der Bewerbung mit abgeben oder man kann es bis zum 15. Juni des Einstellungsjahres einreichen. Das Sportabzeichen darf nicht älter als ein Jahr sein.

Nach Ablauf der Bewerbungsfrist habe ich relativ schnell die Einladung zum schriftlichen Einstellungstest erhalten. Auf der Internetseite des Zolls findet man Beispiele zum schriftlichen Test, diese sollte man vorher unbedingt durchgehen, da man so ein Gefühl für den Test bekommt. Die Aufgaben die auf der Internetseite abgebildet sind, sind ähnlich der Aufgaben des richtigen Tests. Außerdem solltet ihr euch etwas Allgemeinwissen aneignen.

Tag 1: Schriftlicher Einstellungstest

Der schriftliche Einstellungstest fand Anfang November statt. Ich war mit ca. 30 anderen Bewerbern in einem Raum – laut Prüfer waren insgesamt drei Räume für die Prüfungen belegt. Anfangs mussten wir unsere Einladung, sowie unseren Personalausweis vorzeigen. Der Prüfer erklärte uns ausführlich den Ablauf des Tests. Am Platz sollte außer dem Testbogen und unserem Stift nichts mehr liegen. Essen und Trinken während des Tests waren erlaubt. Bitte achtet darauf, dass ihr zu dem Test pünktlich kommt. Vier Leute sind bei uns zu spät gekommen – der erste Eindruck zählt!

Für die Bearbeitung des Tests hat man dreieinhalb Stunden Zeit.

1. Teil – Sprachverständnis

Hier kamen Aufgaben zur Rechtschreibung, Grammatik und Textverständnis dran. Außerdem wurde überprüft, ob man einen Gesetzestext anwenden kann.

Beispielaufgaben:

Ein Text war gegeben und man sollte Rechtschreib- und Grammatikfehler anstreichen und verbessern. Ein weiterer Text war gegeben und zu diesem sollte man Fragen beantworten (Ankreuzaufgabe). Gesetzestexte waren gegeben und man sollte ankreuzen, welcher Sachverhalt zutreffend ist. Aufgaben wie Synonyme und Gegenteile kamen natürlich auch dran.

2. Teil – Zahlenverständnis

Der Matheteil war meiner Meinung nach machbar, mit diesem war ich auch am schnellsten fertig. Die Aufgaben bestanden aus Dreisatz und Zins- und Prozentrechnung. Die Aufgaben waren zum Teil als Textaufgaben verpackt. Beispielaufgaben hierzu sind auch auf der Zollinternetseite – leider fehlen hier die Lösungen.

3. Teil – Arbeitsprobe

Meiner Meinung nach die anspruchsvollste Aufgabe war die Arbeitsprobe. Diese ist mit einer Postkorbübung vergleichbar. Hier hatten wir Texte mit verschiedenen Sachverhalten bekommen – auch mit einigen Problemen. Dazu mussten wir einen Bericht schreiben und auch Lösungsvorschläge für die vorliegenden Probleme bringen. Die wichtigsten Informationen waren dem Text zu entnehmen, den man bekommen hat. Ich kann hier empfehlen, sich ein Schmierblatt zu nehmen und zunächst alles stichpunktartig aufzuschreiben. Nehmt euch für die Aufgabe aus-reichend Zeit. Hier kann man gut Punkte sammeln.

4. Teil – Allgemeinwissen

Zu guter Letzt kamen Fragen zum Allgemeinwissen dran. Es waren rund 10 Fragen, die lösbar waren. Ich war vor den 3,5 Stunden fertig. Der Test gilt als bestanden, wenn man mindestens 50 von 100 Punkten erreicht hat.

Fazit: Macht euch nicht verrückt! Bereitet euch vor, dann ist der Test machbar. Die Zeit langt vollkommen aus.

Kurz vor Weihnachten erhielt ich die Zusage zum mündlichen Auswahlverfahren. Auf das mündliche Auswahlverfahren habe ich mich natürlich auch gut vorbereitet. Ich habe mir Stichpunkte zum Interview gemacht und mir Antworten auf die typischen Fragen, wie Stärken und Schwächen überlegt. Außerdem was auch hier wieder zu empfehlen ist, schaut euch genauestens die Internetseite des Zolls an.

Tag 2: Gruppenübung/Rollenspiel/Interview

Da es sich um ein Vorstellungsgespräch handelt, kleidet euch dementsprechend angemessen. Ich hatte eine Bluse und einen Blazer an. Achtet auch auf euer Schuhwerk, lasst die Turnschuhe an dem Tag lieber im Schuhschrank.

Beginn war um 08:30 Uhr. Wir waren an diesem Tag nur zu dritt, da eine andere Bewerberin nicht aufgetaucht ist. Wir drei Bewerber hatten ungefähr alle ein ähnliches Alter. Eine Mitarbeiterin des Zolls erklärte uns ausführlich den Tagesablauf und beantwortete uns noch offene Fragen. Wir begannen mit der Gruppendiskussion, anschließend folgte das Rollenspiel und abschließend das Vorstellungsgespräch. Die Reihenfolge, wer als erstes beim Rollenspiel/Vorstellungsgespräch dran ist, wurde uns vorgegeben. Da wir nur zu dritt waren, ging es sehr schnell und wir waren um 13 Uhr mit allem durch.

Gruppendiskussion

Um neun Uhr ging es mit der Gruppendiskussion los. Wir wurden in einen Raum gebeten, in dem die Prüfungskommission schon saß. Sie bestand aus zwei Frauen und zwei Männern. Außerdem war die Gleichstellungsbeauftrage auch mit im Raum. Alle waren sehr nett und haben sich kurz vorgestellt. Da wir nur zu dritt waren, wurde noch eine Zollbeamtin für die Diskussion dazu geholt. Während der Diskussion habe ich die Prüfer überhaupt nicht mehr beachtet.

Wir hatten zwei Minuten, um uns kurz Gedanken zu machen. Anschließend haben wir 15 Minuten diskutiert. Redet viel – aber nicht zu viel. Findet ein gutes Mittel-maß! Integriert Leute, die nicht so viel sagen. Wir kamen mit dem Thema gut zurecht. Die 15 Minuten waren schnell vorbei. Die Diskussion nahm mir auch einen Teil meiner Nervosität. Nach den 15 Minuten wurden wir wieder aus dem Raum geschickt und wurden nun nacheinander zum Rollenspiel geholt.

Rollenspiel

Ich war als Zweite von uns drei dran. Das Rollenspiel geht etwa sieben Minuten. Bevor wir in den Raum gerufen wurden, hatte wir fünf Minuten Zeit, um uns in den Sachverhalt einzulesen. Das Rollenspiel hat man mit einer Zollbeamtin geführt, die nicht zur Prüfungskommission gehört. Wir durften Sie in dem Rollenspiel duzen. Der Sachverhalt war folgender: Die Kollegin übernahm ständig die Außendienstarbeiten und ich durfte nur Innendienst machen. Wenn Sie in den Außendienst ging, nahm sie lieber andere Kollegen mit. Ich musste sie darauf ansprechen und sagen, das ich auch gerne beim Außendienst dabei sein möchte und nicht nur Innendienst machen will.

Ziel war es, eine Lösung zu finden. Im Raum stand ein Tisch, an dem zwei Stühle standen. Die Person, die meine „Kollegin“ war, saß mir an dem Tisch gegenüber. Die „Kollegin“ stellte sich auf stur, zeigte keine Einsicht und blockte hab. Hier fielen Sätze wie: „Du machst den Innendienst aber so gut“, „Mit dem anderen Kollegen bin ich jetzt aber schon eingespielt“. Lasst euch dadurch nicht beirren. Bleibt bei eurer Meinung, aber bleibt dabei höflich. Während des Rollenspiels ist die Zeit verflogen – die sieben Minuten waren sehr schnell vorbei.

Vorstellungsgespräch

Als nächstes stand das Vorstellungsgespräch an. Auch hier war wieder eine sehr angenehme Atmosphäre und die Prüfer waren alle sehr nett. Ich saß an einem Tisch vor den Prüfern. Anfangs sollte ich mich vorstellen. Ich erzählte meinen Lebenslauf und antwortete auf Zwischenfragen. Die Prüfer machten sich alle Notizen. Jeder Prüfer stellte Fragen. Auf typische Fragen, wie „Warum möchten Sie zum Zoll?“, „Wie wurden Sie auf uns aufmerksam?“, sollte man natürlich vorbereitet sein. Es wurden auch sehr viele Fragen zum Ablauf der Ausbildung gestellt. Schaut euch die Seite des Zolls genauestens an, die Aufgaben, sowie den Ablauf der Ausbildung, Schulstandorte etc. Außerdem wurde ich gefragt, ob ich mich eher im Innendienst oder im Außendienst sehe. Bin ich sportlich? Kann ich mir vorstellen eine Waffe zu tragen? Kann ich mir vorstellen wegzuziehen? Das Gespräch war wirklich sehr entspannt. Nach 30 Minuten war auch dieses geschafft und ich durfte nach Hause gehen.

Fazit: Alle waren sehr nett. Bereitet euch vor allem auf das Gespräch gut vor. Seid ihr selbst und immer höflich. Macht euch nicht verrückt, euch reißt dort niemand den Kopf ab.

Tag 3: Arzt

Zwei Tage später hatte ich den Brief in der Post – zwecks ärztlicher Untersuchung: „Es ist beabsichtigt, Sie zum 1.8 einzustellen, wenn der Amtsarzt sein ok gibt“. Ich musste hierzu einen Termin bei meinem zuständigen Gesundheitsamt vereinbaren, Kontaktdaten habe ich vom Hauptzollamt bekommen, da diese die Untersuchung veranlassen müssen. Jeder Amtsarzt führt die notwendige Untersuchung unterschiedlich durch. Es gibt keine Einheitsuntersuchung wie bei der Polizei. Ich wurde zu meinem Gesundheitsstand befragt, Herz und Lunge wurden abgehört und Reflexe wurden getestet. Eine Urinuntersuchung gab es bei mir nicht. Aber wie gesagt, dass handhabt jeder Amtsarzt unterschiedlich, die Untersuchung kann bei euch strenger oder lockerer ausfallen. Ich wurde von als tauglich eingestuft.

Allerdings habe ich mich letztendlich für die Ausbildung bei der Bundespolizei entschieden, da diese einfach besser zu mir passt.

Kurz über mich: Ich heiße Celine, 19 Jahre alt und absolviere gerade mein Jahrespraktikum bei der Polizei Hessen. Um nicht nur einen Plan A zu haben, habe ich mich unter anderem auch beim Zoll beworben. Sowohl mittlerer als auch gehobener Dienst. 

Juni 2018

Das Auswahlverfahren

Der Zoll ist keine Behörde, die ihre Bewerber lange warten lässt, auch der Kontakt war immer sehr gut, man bekam innerhalb weniger Tage Antworten auf E-Mails. Also bekam ich schon bald meine Einladungen zu beiden Auswahlverfahren. Ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich mich sehr, sehr wenig auf die Auswahlverfahren vorbereitet habe, ich wusste nicht, was auf mich zukommt. Was ich gelernt habe, sind Fakten über den Zoll, wem er unterstellt ist, Hauptzollämter usw. Dieses Wissen benötigt man für den ersten Teil des Auswahlverfahrens allerdings noch nicht.

Der Test besteht aus 3 Teilen, die man in zwei, nicht aufeinanderfolgenden Tagen absolviert. Ich werde hauptsächlich über den mittleren Dienst berichten, da ich den schriftlichen Teil des gehobenen Dienstes nicht bestanden habe. Hätte ich mal gelernt😉 Der Test ist aber machbar, ich möchte keinem Angst machen. Einige Unterschiede waren im Matheteil zu bemerken, aber an große Unterschiede kann ich mich nicht erinnern. Es geht wahrscheinlich um die Punktzahl die man erreicht bei allem. Ich wurde nach Reiskirchen eingeladen, da ich mich für Gießen als 1. Wunsch beworben habe (Frankfurt 2. Wunsch). Wir waren ca. 40 Leute, im Vergleich zu anderen Einstellungstest sind sehr viele Bewerber erschienen, es waren kaum Tische unbesetzt.

Der Test wird auf Papier geschrieben, wie bei der Bundespolizei, nicht am Computer. Zuerst wurden unsere Ausweise kontrolliert und wir bekamen eine kleine Einführung, es dauert zwar eine Weile, aber Fahrkosten werden erstattet.

Schriftlicher Teil

Keine Garantie, dass ich hier nichts vergesse, der Test ist schon eine Weile her.

  • Deutschtest

Der erste Teil war der Deutschteil. Dran kamen Aufgaben zur Rechtschreibung. Diese waren im Multiple Choice Verfahren aufgebaut. Dann hatte man Texte in unterschiedlichen Schwierigkeiten, zu denen man dann Fragen beantworten musste. Nicht schwer meiner Meinung nach.

  • Gesetzestexte

Danach kamen meiner Erinnerung nach, Gesetzestexte dran. Man bekam ein Szenario, ein Gesetzestext und musste wieder richtige Antworten ankreuzen. Wenn man sich ein wenig konzentriert hat, war das nicht schwer.

  • Mathe

Im Matheteil kamen Aufgaben mit normaler Grundrechnung, Zinsrechnung, Prozentrechnung und Dreisatz dran – keine Zahlenreihen. Aufgrund meiner nicht vorhanden Vorbereitung fand ich den Teil am schwierigsten, wenn man die Themen allerdings vorher nochmal wiederholt, sollte der Matheteil auch für Leute, die schlecht in Mathe sind, zu lösen sein. Man hat, vielleicht wichtig zu erwähnen, da es sonst nirgends so ist, einen Taschenrechner zur Verfügung, bzw. muss ihn mitbringen, aber das steht glaube ich auch alles in der Einladung.

  • Aufsatz

Anschließend kam der „Aufsatz“ dran, indem man viele Texte, Briefe, Informationen in einem Aufsatz bündeln musste. Bei mir ging es um eine Zollveranstaltung – diese Übung fiel mir leichter, hat mich sehr an normale Deutschaufgaben in der Schule erinnert. Da man mehr als ausreichend Zeit hat, kann man die Blätter in aller Ruhe studieren, man hat sie die ganze Zeit vor sich. Was man allerdings immer im Kopf behalten sollte ist die Rechtschreibung.

Da man nur eine Zeit hat und keine Begrenzung für die verschiedenen Teile, kann man sich so viel Zeit für die jeweiligen Testabschnitte nehmen, wie man möchte – ich hatte am Ende noch sehr viel Zeit übrig und habe auch wie fast alle den Test früher abgegeben.

  • Allgemeinbildung

Ich hoffe, ich habe nichts vergessen, der letzte Teil des Tests war die Allgemeinbildung. Es kamen Geschichtsfragen, Sprichwörter, eine Frage zum All, ich erinnere mich nicht mehr genau welche, ein bisschen Politik, es wurde nach dem höchsten Berg gefragt und nach irgendeinem Autor oder Buchtitel. Alles Aufgaben zum Ankreuzen und einige Jahreszahlen.

Ich bin bei sowas generell nicht allzu nervös, aber man hat auch gar keinen Grund, besonders der Test für den mittleren Dienst ist nicht schwer.

Mündlicher Teil

Ein paar Monate später bekam ich dann die Zusage, dass ich zum mündlichen Teil des Verfahrens eingeladen bin. Dieser Teil fand für mich in Gießen statt. Wir waren eine Gruppe von 5/6 Leuten und wir verstanden uns von Anfang an. Die Reihenfolge, in der wir die Übungen absolvieren wurde vorher festgelegt.

  • Gruppendiskussion

Es begann mit der Gruppendiskussion, wir sollten vor ca. 5 Leuten über Schuluniform Pro/Contra diskutieren. Da wir vorher schon miteinander sprachen, fiel es uns nicht schwer einen Einstieg zu finden, da wir allerdings einer Meinung waren, sprachen wir eher generell über das Thema. Es hat sich jeder eingebracht. Anschließend wurden wir zurück in unseren Aufenthaltsraum geführt. In diesem Raum saß ein fertiger Beamter, der auf uns aufpassen sollte, aber noch viel wichtiger: Uns war verboten darüber zu sprechen, was wir gefragt wurden und machen sollten usw. – damit es der Letzte nicht viel einfacher hat mit den Informationen der Ersten. Wir haben viel mit dem noch jungen Beamten geredet und viel gefragt, er war sehr hilfsbereit.

  • Rollenspiel

Danach folgte das Rollenspiel, wir malten uns die schlimmsten Szenarien aus. Die Aufgabe war: Du bist Zollbeamtin und hast eine Kollegin, die sich die ganze Zeit die bessere Arbeit nimmt, ohne dich rausfährt und dafür noch die Lorbeeren einheimst. Es wurden noch ein paar mehr Aussagen über einen geschrieben, die man sich merken muss, damit man sich rechtfertigen kann, um die Kollegin dann anschließend überzeugen zu können. Man bekam ein paar Minuten Zeit um sich rein zu lesen und sich Sachen zu überlegen usw.

Dann wurde man in den Raum mit der Prüfungskommission geführt, dort saß „deine Kollegin“. Man hat sich neben sie gesetzt und sollte anfangen, sie mit ihrem Handeln zu konfrontieren. Deine Kollegin war natürlich komplett uneinsichtig und man konnte sie nicht überzeugen, aber das war auch nicht der Sinn. Man wollte nur die Argumente beobachten – ich hatte ein gutes Gefühl danach. Die anderen konnten es eher weniger einschätzen, sie waren eher der Meinung, dass man kaum was gegen die Kollegin sagen konnte. Anschließend konnten noch drei Bewerber ihr Interview machen und nach Hause gehen. Wir hatten dann Mittagspause. Ich war als letzte mit dem Einzelgespräch dran.

  • Einzelgespräch

Die Prüfungskommission war sehr nett, zuerst sollte man im Einzelinterview etwas über sich selbst erzählen, anschließend wurden noch viele Fragen gestellt.

  • Fragen über den Zoll – man sollte die Aufgaben des Zolls erläutern, wem er unterstellt ist usw.
  • Viele Fragen über einen selbst, Hobbys, wie man in bestimmten Situationen reagieren würde, wie man zum Waffengebrauch steht.
  • Natürlich die Frage, warum man zum Zoll möchte, da ich vorher gesagt habe, dass ich mich auch bei Landespolizeien beworben habe, wurde ich auch gefragt, warum ich lieber zum Zoll möchte. Meiner Ansicht nach war meine Antwort darauf sehr schwach.
  • Man sollte sich außerdem über das aktuelle Tagesgeschehen und die Nachrichtenlage informieren.

Sportliche Anforderung

Einen Sporttest gibt es beim Zoll seit 2014 nicht mehr, man muss ein Sportabzeichen, mindestens Bronze, was nicht älter ist als ein Jahr, nachweisen. Alles in allem hatte ich ein gutes Gefühl, ich fand mein Einzelinterview allerdings am schwächsten. Nach einer längeren Wartezeit bekam ich einen Anruf, dass Gießen als Ausbildungsstätte voll ist, wenn sie meine Bewerbung allerdings für Frankfurt übernehmen würden, hätte ich gute Chancen. Ich stimmte zu und bekam wenig später die Zusage für Frankfurt aufgrund anderer Optionen ist der Zoll allerdings nicht meine Nummer 1.

Ärztliche Untersuchung

Nach der Zusage bekommt man einige Post, unter anderem die „Einladung“ zur ärztlichen Untersuchung. Ich erschien also am geladenen Tag in Darmstadt. Die Untersuchung umfasst zwei verschiedene Sehtests, einen der das periphere Sehen prüft und einer bei dem es um Farben, räumliches Sehen usw. geht. Einen Hörtest, bei dem man immer lauter werdende Piep-Geräusche hören muss und ein Ruhe-EKG. Außerdem musste ich Urin und Blut abgeben (im Rahmen des Drogenscreenings) und wurde grob am Herzen abgehört.

Nachdem ich zu Hause war, wurde ich angerufen und mir wurde mit Bedauern mitgeteilt, dass das Belastungs-EKG vergessen wurde, ich habe sogar interessehalber gefragt, ob es beim Zoll keins gibt. Also neuen Termin ausgemacht, aber sonst lief alles glatt, keine Probleme mit meiner Gesundheit.

Am ehesten Vergleichen könnte man das Auswahlverfahren meiner Meinung nach mit dem der Bundespolizei. Mit ein wenig Vorbereitung ist der Test einfach zu schaffen. Viel Glück und Erfolg allen, die sich bewerben.

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